In den Kulturkreisen der Gehörlosen im In- und Ausland ist Manfred Mertz
seit vielen Jahren ein sehr bekannter Künstler.
Inzwischen ist er auch für viele Hörende ein Begriff geworden durch
seine „Sprechenden Bilder“, die eine nachfühlbare Erlebniswelt
darstellen, die zum Träumen, Nachsinnen und Gefühlserleben einladen.
Für Gehörlose ist der Sinn seiner Bilder nicht verdeckt, sondern klar
erkennbar, durch deren allegorische Aussagekraft.
Normalhörenden erschließt sich der verborgene tiefere Sinn seiner
ausdruckstarken Bilder, neben faszinierenden Farben, durch Titel und
Text.
Manfred Mertz hat es als gehörlos geborener Mensch in einer Welt der
Hörenden nicht leicht, da er von jedem akustischen Außenreiz
ausgeschlossen ist.
Seine Kunst jedoch befreit ihn von allen Grenzen und er versucht, durch
sie die Grenzen zwischen der Welt der Hörenden und der Welt der
Gehörlosen aufzuheben.
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Er
möchte beide Welten zu einem gegenseitigen Verstehen zueinander
führen.
Dies
ist sein tiefster und auch sein größter Wunsch, dem sich wohl alle gehörlosen
Menschen gerne anschließen.
Viele
seiner persönlichen Erlebnisse - er war früher Drachenflieger und
Surfer aus Passion - sind in seine Bilder eingeflossen.
Das
erkennt man an der Ausdrucksstärke von Freiheit und grenzenlosen
Weiten, an unendlichen Fernen und elementaren Kräften, die er auf
seinen Bildern darstellt.
Gehörlose
haben dafür ein sehr feines Empfinden: für Schwingungen, die
Landschaft, Menschen und Natur aussenden.
Wer
sein Bild mit den tanzenden Delphinen gesehen hat, kann sofort
nachempfinden, dass Musik nicht nur in Tönen gehört wird, sondern auch
sichtbar gemacht werden kann.
So
komponierte der Walzerkönig Johann Strauß seinen berühmten „Donauwalzer“
durch das Nachempfinden
der Donauwellen - etwas, das er sah!
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